Frohe Weihnachten!

Weihnachtskarten

Hinter uns liegt ein weiteres Jahr mit unserem Blog SoundFacts. Eine gute Gelegenheit, um wie im Vorjahr noch einmal zurückzuschauen, welche Themen uns dieses Jahr beschäftigt haben. Auch wenn das Hauptaugenmerk des Blogs natürlich grundsätzlich weiter auf Radio-PR liegt, so war das Themenspektrum etwas weiter gefächert als im ersten Jahr.

Wir haben zum Beispiel einen Blick auf andere PR-Blogs geworfen, das Wachstum von Webradios beleuchtet und auch das Thema Social Media spielte eine Rolle. Aber auch Dinge, die uns immer wieder bei der Durchführung unserer Projekte beschäftigen, spiegeln sich selbstverständlich in vielen Artikeln wider, beispielsweise bei der Frage, ob Prominente die Ausstrahlungsquote eines Beitrages erhöhen, wie ein Interview am sinnvollsten  entwickelt wird und wie wichtig die Glaubwürdigkeit der Experten im Radio ist. Auf großes Interesse ist vor allem der Radio-PR Themencheck gestoßen, ein Tool zur Prüfung eines redaktionellen Themas, das in Kooperation mit dem Berliner Kommunikationsbüro Big Bang & Whisper entwickelt wurde.

Wir freuen uns über unsere weiterhin wachsende Leserschaft! Das bestätigt uns, dass wir mit unseren Themen richtig liegen. Zunächst gehen wir in eine kurze Weihnachtspause. Im neuen Jahr dürfen Sie dann auf weitere Artikel rund um das Thema Radio-PR gespannt sein.

Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2016!

Ihr Team von SoundFacts

Weihnachten im Radio: Heute schon „Last Christmas“ gehört?

Ein weihnachtlicher Tannenbaum draußen bei dickem Schneefall

Wenn Wham! mit Last Christmas im Radio erklingen, dann ist klar: Bis Weihnachten ist es nicht mehr lange hin. Und während die einen bei den ersten Tönen schon die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wippen die anderen fröhlich mit. Kaum ein Weihnachtssong polarisiert so stark wie dieser. Aber wie gehen die Radiosender damit eigentlich um? Spielen oder nicht spielen?

Quotenmeter.de hat sich genau darüber mit den Musik-Chefs von SWR3, radio ffn, BAYERN 3, Radio Hamburg, Antenne BAYERN und PULS unterhalten. Bis auf Radio Hamburg wird der Song bei den übrigen Sendern erst ab Dezember gespielt. Aber wie sieht es dann mit der Frequenz aus? Radio Hamburg ließ im letzten Jahr die Hörer darüber entscheiden, BAYERN 3 machte dazu im Oktober schon eine Umfrage. Für die meisten Musik-Planer gibt es aber keine konkrete Regel darüber, wie oft der Titel gespielt werden darf. Lediglich die bayerische Jugendwelle PULS sendet „Last Christmas“ auf Grund der Wahrnehmung in der jungen Zielgruppe nur in Ausnahmefällen.

Grundsätzlich sind die Deutschen Weihnachtsliedern gegenüber sehr positiv eingestellt, wie zwei Umfragen von Statista.de zeigen. In der ersten geben zum Beispiel 43 Prozent der Befragten an, in der Weihnachtszeit eher gern Weihnachtslieder zu hören, 24 Prozent sogar sehr gern. Nur 11 Prozent könnten scheinbar auf die Weihnachtstitel verzichten. An den Weihnachtsfeiertagen selbst spielt die entsprechende Musik eine noch größere Rolle, wie die zweite Umfrage zeigt. Auf die Frage, wie sie die Feiertage musikalisch gestalten, gaben 62 Prozent der Befragten an, Weihnachtslieder von einem Tonträger zu hören, 43 Prozent lassen sich die Weihnachtshits aus dem Radio oder TV vorspielen und nur fünf Prozent spielen gar keine Musik zu Weihnachten.

Welche Rolle Weihnachtslieder spielen, zeigt sich auch im Web. Die Suchergebnisse zu „Weihnachtslieder“ reichen von Playlists auf YouTube, über Kaufangebote bis hin zu den eigenen Weihnachtsstreams der Radiosender. Eine gute Übersicht bietet außerdem radio.de. Hier können die Nutzer aus einer Vielzahl an Streams zwischen Klassikern, Kinderliedern oder auch internationalen Weihnachtssongs wählen. Reinhören lohnt sich!

Autorin: Iris Mohr; Foto: Fotolia – Smileus

Hochschulradios: Vom Hörsaal ins Radio

Wie landet man eigentlich beim Radio? Nicht selten führt der Weg über ein Hochschulradio und einige der heutigen Moderatoren und Redakteure haben ihre ersten Hörfunkschritte in einem Studio eines Campus-Senders gemacht. In ganz Deutschland gibt es an vielen Universitäten solche Sender, die meistens ausschließlich von Studierenden in Eigenregie betrieben werden. Am häufigsten wird stundenweise auf der Frequenz eines lokalen Senders gesendet, da es in nur wenigen Bundesländern eigene Lizenzklassen für gibt. Eine gängige Alternative ist inzwischen auch die Verbreitung via Internet. Die Finanzierung wird in den meisten Fällen über einen Verein geregelt, wie zum Beispiel beim Hochschulradio der Universität Bonn und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: bonnFM. Wie sich das Campusradio in Bonn entwickelt hat und warum es sich für radioaffine Studierende lohnen kann, bei einem Uniradio mitzumachen, dazu hat uns Gavin Karlmeier von bonnFM einige Fragen beantwortet.

Herr Karlmeier, wann wurde das Uni-Radio Bonn gegründet und wie kam es dazu?

Die Geschichte von bonnFM ist tatsächlich schon etwas länger und reicht bis ins Jahr 2005 zurück. Damals gab es noch mit dem viel diskutierten „Bonner Modell“ eine Lösung, nach der sich mehrere Campusradios gemeinsam eine Frequenz geteilt haben. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass die Fragmentierung eigentlich nur einen unsinnigen Mehraufwand bedeutet, sodass sich aus diesem Sender zwei Stationen herauskristallisiert haben. Und diese haben dann im Jahr 2013 fusioniert – das war dann tatsächlich die Gründung vom Bonner Campusradio bonnFM, wie man es heute kennt.

Als was versteht sich bonnFM: als Ausbildungsradio? Lokalsender?

Wir sehen uns da in einer ganz komfortablen Position: Zum einen bedienen wir hauptsächlich in Bonn und St. Augustin ein studentisches Publikum mit einem Schwerpunkt auf lokalen Inhalten, sprich: Wenn in der Stadt ein spannendes Konzert stattfindet, wird man es mit großer Wahrscheinlichkeit zuerst bei uns mitbekommen. Andererseits sind wir ein Ausbildungsradio, bei dem jeder „Neue“ in seiner ersten Schicht ans Mikrofon darf, bei dem die Moderatoren die Reporter ausbilden und bei dem die Mentalität, Wissen weiterzugeben, sehr groß geschrieben wird. Um die Frage also zu beantworten: Sowohl als auch. bonnFM darf sich ausprobieren, darf aber auch Dinge ansprechen, die bei „den Großen“ vielleicht keine Rolle spielen würden. Dass unsere Musikauswahl auch eine eigene Farbe abdeckt, versteht da ja dann vielleicht sogar noch von selbst.

Wer kann bei bonnFM mitmachen? Gibt es irgendwelche Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen?

Grundsätzlich schadet es nicht, wenn man sich für eine journalistische Auseinandersetzung mit Themen interessiert – wenn man Inhalte gerne anschaulich verarbeiten, recherchieren und weiterdenken möchte. Darüber hinaus ist ein Faible für den Hörfunk von großem Vorteil! 😉 Im Grunde aber: Bei uns kann eigentlich jeder mitmachen, in dem er uns eine Mail an ausbildung@bonn.fm schickt.

Und was lernen die Studierenden dort? Und hat die Teilnahme Vorteile für Studierende, die nach dem Studium bei einem Radiosender arbeiten möchten?

Sicherlich gibt der Punkt „bonnFM“ auf dem Lebenslauf am Ende kein Freilos für die weitere Ausbildung in Medienhäusern und Rundfunkanstalten. Dennoch würde ich die Frage mit einem klaren „Ja!“ beantworten. Die Aneignung von Grundlagen, die Möglichkeit, sich journalistisch und am Mikrofon auszuprobieren und die gesammelte Erfahrung, in einem jungen journalistischen Team zusammenzuarbeiten, schaden ganz sicher nicht bei einer Karriere im Radio. Die Vergangenheit zeigt übrigens auch, dass viele, die nun Tag für Tag im Radio (nicht nur) zu hören sind, ihre Anfänge im Campusradio gefunden haben.

Vielen Dank für das Interview!

Wer gerne reinhören möchte: Über UKW in Bonn auf 96,8 MHz oder per Livestream http://bonn.fm/hoeren.

Autorin: Iris Mohr; Foto: Fotolia, PHOTOMORPHIC PTE.LTD

Outtakes – Kurioses aus unserem Studio

Mikrofon

Schon seit geraumer Zeit verfolgen wir mit großem Interesse, wie Sie mit großem Interesse unsere Beiträge verfolgen. Jene hörbaren Stücke, in ihrer Perfektion und Beispiellosigkeit natürlich kaum zu übertreffen, unterliegen einem geheimnisvollen Entstehungsprozess, in den wir Ihnen heute einen kleinen Einblick gewähren wollen. Denn eine solche Produktion ist nicht immer so einfach wie es aussieht – also sich anhört.

Autorin: Iris Mohr; Foto: Fotolia – ©2006 James Steidl James Group Studios inc.

Moderne Audionutzung: Wer hört was, wann, wo?

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Hörspiele und Hörbücher, Musik und Podcasts: Audio nutzen wir mehr, als wir denken. Morgens weckt uns das Radio, auf dem Weg zur Arbeit hören wir unsere Lieblingsmusik im Auto oder über das Smartphone und am Abend lauschen wir vielleicht noch einem spannenden Hörbuch. Vom UKW-Radio über CDs bis hin zum mp3-Player – Möglichkeiten Audio zu konsumieren gibt es viele. Aber welche werden am häufigsten genutzt? In welchen Situationen? Und wer sind die Nutzer? Mit diesen Fragen hat sich das Marktforschungsinstitut Facit Media Efficiency in seiner aktuellen Studie „Age of Ears – die digitale Audio-Society und ihre Typologie“ beschäftigt.

1/3 nutzt nur UKW / 2/3 fahren auf digitales Audio ab

Eines direkt vorweg: 64 Prozent der Deutschen nutzen Smartphone, Tablet oder mp3-Player, um sich Musik und Co. anzuhören. Die mobile Audionutzung gewinnt somit an Bedeutung. Ein wichtiger Aspekt, den Entscheider in Sachen Audio im Mediamix berücksichtigen sollten. Schauen wir uns nun die wichtigsten Ergebnisse der Studie an. Rund ein Drittel der Befragten gaben an, nur das klassische UKW-Radio zu hören, bzw. Tonträger wie CD oder LP zu nutzen. Die bereits erwähnten anderen zwei Drittel machen dagegen überwiegend von digitalen Audio-Angeboten Gebrauch. Die Gruppe lässt sich wiederum in fünf Typen aufteilen: Lover, Mobile Natives, Transformer, Traditionals und Selectives.

Audio-Lover (4,8 Millionen)

Sie sind in der Regel männlich, Mitte 30 und Besserverdiener. Grundsätzlich lieben sie die Möglichkeit, Audio-Angebote jederzeit und auf allen Geräten konsumieren zu können.

Mobile Natives (8,3 Millionen)

Sie sind eher unter 30, unter ihnen sind ähnlich viele Männer wie Frauen und sie sind sehr auf mobile Geräte wie das Smartphone und Musik-Streamingdienste fokussiert.

Transformer (mit 10 Millionen die größte Gruppe)

Sie sind im Schnitt 40 Jahre alt und nutzen CDs und Platten sowie häufiger auch mobile Audio-Angebote.

Traditionals (9,7 Millionen)

Sie nutzen – wie der Name schon sagt – eher traditionelle Angebote wie das UKW-Radio oder die Stereoanlage. Zwar wird Audio auch auf mobilen Geräten gehört, jedoch nicht so häufig.

Selectives (7,7 Millionen)

Sie weisen die geringste Audio-Nutzung unter den fünf Typen auf. Wenn sie aber beispielsweise Musik anhören, dann am ehesten mit mobilen Geräten.

Es lässt sich also festhalten, dass die Audionutzung sehr ausgeprägt und vor allem vielfältig ist. Die Digitalisierung hat den Nutzern ermöglicht, jederzeit – ob zu Hause oder unterwegs – auf ihre Audio-Angebote zuzugreifen, je nach Situation, ganz individuell. Aus unserer Sicht besonders erfreulich: Audio ist „in“. Und auch das klassische UKW-Radio scheint sich (bislang) nicht von den digitalen Entwicklungen verdrängen zu lassen.

Die Pressemitteilung zur Studie finden Sie übrigens hier, viele weitere Informationen rund um das Thema Audio hier.

Autorin: Iris Mohr; Foto: Age of Ears

Frisch im Netz: Unsere neue Webseite www.radio-office.de

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Wie Hörfunk-PR funktioniert; was aus unserer Sicht die entscheidenden Kriterien für eine erfolgreiche Kommunikation im Radio sind; wie wir uns von anderen Anbietern unterscheiden und welche News und Trends die Branche zu bieten hat: Das finden Sie auf unserer neuen Webseite www.radio-office.de. Garniert mit einem Hörfunk-Glossar, FAQ’s zum Thema Radio-PR und aktuellen Blogartikeln aus der Redaktion. Über einen Besuch freuen wir uns!

Webradios: Audioangebote im Netz nähern sich der 10.000er-Marke

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Schon im letzten Jahr zeichnete sich ein klarer Trend ab: Die Nutzung von Online-Audioangeboten steigt. Und zwar deutlich, wie die aktuellen Vorabergebnisse des Webradiomonitors 2015 der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien und des Bundesverbands digitale Wirtschaft zeigen.

Bei der ersten Erhebung im Jahr 2009 wurden noch 1.900 Audioangebote gezählt, im letzten Jahr dann knapp über 2.000. Keine bahnbrechende Steigerung, wenn man den Zeitraum von fünf Jahren berücksichtigt. Dafür gab es in den letzten zwölf Monaten einen starken Zuwachs. 9.792 Webradios stehen den Nutzern derzeit zur Verfügung – Tendenz weiter steigend. Kurz zur Erläuterung: Diese Zahl setzt sich aus verschiedenen Angeboten zusammen. 2014 wurden sieben Angebotsformen erfasst: Online-Only-Webradios, UKW/DAB+ im Internet (also die Kopie der klassischen Radioprogramme als Stream im Netz), die UKW/DAB+ Submarke (Sondersendungen z.B. zu bestimmten Musikrichtungen, die die Sender ausschließlich online anbieten), Musik-Plattformen wie beispielsweise Spotify, Personal Radio und User Generated Radio wie laut.fm sowie Aggregatoren wie radio.de oder phonostar.de, die lediglich die Programme wiedergeben. Weitere Erklärungen dazu gibt es in der Ergebnispräsentation des Webradiomonitors 2014 oder hier im Blog.

Eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Online-Audioangebote spielen Smartphone und Tablet, denn laut Befragung rufen ein Drittel der Nutzer Webradios über mobile Endgeräte ab. Aber: Acht von zehn Usern bestätigten, dass ein begrenztes Datenvolumen im Mobilfunktarif die mobile Nutzung der Audio-Angebote erschwert. Daher wünschten sich die meisten bessere Flatrates für mobile Daten oder auch eine bessere Verbreitung von LTE.

Die ausführlichen Ergebnisse der Befragung sollen am 22. Oktober auf den Medientagen München vorgestellt werden. Vorabinformationen gibt es bei der BLM und bei webradiomonitor.de. Dort stehen auch die Ergebnisse der vergangenen Studien zur Verfügung.

Autorin: Iris Mohr; Foto: Vldev, Fotolia

Refugee Radio: Radiosender starten Info-Programm für Flüchtlinge

Refugee Radio

Um Flüchtlingen bei ihrer Ankunft etwas Orientierung und vor allem Informationen zu bieten, hat das Funkhaus Europa zusammen mit dem WDR, dem RBB und Radio Bremen das Projekt „Refugee Radio“ ins Leben gerufen. Zwei Mal täglich, um 11:55 Uhr und um 23:55 Uhr, werden die wichtigsten Infos des Tages zusammengefasst und auf Englisch und Arabisch gesendet. Laut WDR stehen vor allem die Themen Gesundheit, Recht und Integration im Vordergrund, außerdem wird über ehrenamtliche Initiativen sowie aktuelle Neuigkeiten zur Flüchtlingsroute informiert. Zu empfangen ist das Refugee Radio über die UKW-Frequenz des Funkhaus Europa, über das Smartphone mit der kostenlosen App des WDR oder zum Nachhören auf funkhauseuropa.de als Podcast.

Autorin: Iris Mohr; Foto: Screenshot wdr.de

Sind Promis in Radio-PR-Beiträgen ein Gewinn?

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Im Fernsehen sind Prominente, die für ein bestimmtes Produkt oder eine Kampagne werben, nichts Neues. Auch in Radio-Werbespots kommen immer wieder berühmte Persönlichkeiten als Testimonial zu Wort. So wirbt beispielsweise hier im Rheinland Lukas Podolski für die Kölner Bierbrauerei „Früh“, und zwar unter anderem für deren antialkoholische Brause „Früh Sport“. Klar, das passt. Und Poldis Stimme ist auch so bekannt, dass sie im Radio wunderbar funktioniert. Soweit so gut.

Durch das PR-Journal wurde ich kürzlich auf eine Studie des Forschungsinstitutes Human Brand Index aufmerksam, die unter anderem untersuchte, welche Rolle prominente Personen in der Werbung für die Konsumenten spielen. Für die Studie wurde auch das grundsätzliche Interesse an Prominenten abgefragt. Dabei zeigte sich, dass sich die meisten der Deutschen am ehesten für Schauspieler interessieren (54%), ähnlich viele zeigen großes Interesse an Musikern (50%) und auf dem dritten Platz landeten die Fußballspieler (35%). Die berühmt berüchtigten C-Promis und Casting-Show-Teilnehmer liegen zusammen mit den Youtubern dagegen auf dem letzten Platz (12%) und sind für die Verbraucher kaum von Interesse. Mit Lukas Podolski liegt der Bierbrauer also genau richtig.

Wie stehen die Deutschen denn zu prominenten Testimonials in der Werbung? Für mehr als die Hälfte macht es schlichtweg keinen Unterschied, ob sich ein VIP für das Produkt ausspricht oder nicht. 57 Prozent gaben an, einen Spot mit Promi genauso gut oder schlecht zu finden, wie einen ganz normalen Spot. 27 Prozent bewerteten eine Werbung mit Promi besser als ohne und 16 Prozent sprachen sich für Werbung ohne aus. Außerdem zeigte sich, dass Menschen, die prinzipiell ein hohes Interesse an Celebrities haben, bevorzugen auch Spots mit Prominenten. Und: Aus dieser Gruppe glauben 43 Prozent, dass die VIPs die beworbene Marke auch selbst verwenden.

Jetzt stellt sich die Frage: Wie sieht es denn eigentlich mit Prominenten in Radio-PR-Beiträgen aus? Immer wieder werden wir gefragt, ob es nicht schick wäre, wenn Berühmtheit A oder B einen O-Ton zum Produkt geben würde. Grundsätzlich ist es das auch, denn es erhöht schlichtweg die Aufmerksamkeit. Aber es gibt ein paar Bedingungen, die stimmen müssen. Erstens müssen die O-Töne qualitativ einwandfrei sein. Ob Promi oder nicht, eine Face-to-Face-Aufnahme ist immer die bessere Wahl. Dann sollte man sich auch die Frage stellen, ob das Thema stimmt und im Radio Sinn macht. Wäre der Beitrag auch ohne O-Ton eines VIPs interessant, spannend und informativ? Denn selbst wenn der Papst über die berühmte Nuss mehr im Schokoriegel sprechen würde, so wäre es nach wie vor ein Thema, das für 99 Prozent der Hörer nicht von Belang ist. Zu guter Letzt muss der Promi zum Produkt bzw. zur Botschaft des Beitrags passen. Denn hier geht es letzten Endes um die Glaubwürdigkeit des Themas und des „Experten“ – und als solcher gilt die Berühmtheit in diesem Falle!

Autor: Iris Mohr; Foto: opeth – Fotolia

Der Deutsche Radiopreis 2015: Das sind die Gewinner!

Radiopreis

Gestern Abend wurde in Hamburg zum fünften Mal der Deutsche Radiopreis verliehen. Die Grimme-Jury würdigte mit dem Preis unter anderem die beste Moderatorin und den besten Moderator, das beste Interview oder auch die beste Morgensendung.

Hier die Gewinner

Beste Comedy: Jochen Drechsler und Philipp Schmid von 98.8 KISS FM für „Prenzlauer Berg News“

Beste Innovation: Matthias Pfaff und Marco Brandt von RADIO PSR für die Info-App

Beste Moderatorin: Siham El-Maimouni vom WDR Funkhaus Europa

Bester Moderator: Thorsten Schorn von 1LIVE

Bestes Interview: Michael Kothes und Adrian Winkler von WDR 3 für die Interviews mit Fritz J. Raddatz

Beste Morgensendung: Andreas Kuhlage und Jens Hardeland von N-JOY

Bestes Nachrichten- und Informationsformat: Katharina Jansen und Gregor Glöckner vom SWR3-Report

Bester Newcomer: Julia Bamberg von ffn

Beste Programmaktion: Ron Perduss und Nina Siegers von radioBerlin 88,8 für den „Sonderzug nach Pankow“

Beste Reportage: Yvonne Fricke und Toni Schmitt von 105,5 Spreeradio für „Schlepperbanden – Menschenleben werden Ware“

Beste Sendung: Stefan Schwabeneder und Stefan Kreutzer von BAYERN 3 für die Sendung „Drei Religionen, ein Humor“

Sonderpreis: Die Band a-ha

Videos und Bilder der Gala und der Gewinner gibt es auf www.deutscher-radiopreis.de.

Autorin: Iris Mohr; Foto: Screenshot www.deutscher-radiopreis.de