VPRT Mediennutzungsanalyse 2015: Radio und Fernsehen liegen vorn

vprt

In der Mediennutzung der Deutschen liegen Radio und Fernsehen vorne. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der VPRT-Mediennutzungsanalyse 2015. Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. fungiert als Interessenvertretung für private Rundfunk- und Telemedienunternehmen und hat rund 140 Mitglieder. Die Analyse, die auf Drittquellen wie zum Beispiel der ag.ma, der Verbrauchs- und Medienanalyse und der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung basiert, zeigte außerdem, dass die Rolle von mobilen Angeboten, von Audio- und Video-on-Demand sowie Smart-Radio und Smart-TV bedeutender wird. Dies deckt sich zum Beispiel auch mit einigen Ergebnissen der Age-of-Ears-Studie des  Marktforschungsinstituts Facit Media Efficiency, die vor allem eine Zunahme in der mobilen Audionutzung sieht.

Grundsätzlich nutzten die Bundesbürger im letzten Jahr zehn Stunden pro Tag Medien. Davon entfielen drei Stunden und 43 Minuten auf das Fernsehen (hier ist im Übrigen die Bevölkerung ab drei(!) Jahren gemeint) und drei Stunden und zehn Minuten auf das Radiohören (dabei wurden Menschen ab zehn Jahren berücksichtigt). Insgesamt erreichte TV eine Tagesreichweite von 69,1 Prozent, Radio schaffte sogar 77,4 Prozent. Das Radio begleitete die Deutschen vor allem vom Morgen an bis in den Nachmittag hinein, das Fernsehen dagegen wurde am meisten am Abend genutzt.

Die Nutzung des Internets belief sich am Tag auf ungefähr eine Stunde. Für mich als Digital Native – also mehr oder weniger mit dem Internet aufgewachsen – klingt eine Stunde zunächst wenig. Und darin liegt auch der Knackpunkt. Denn (noch?) ist die Häufigkeit der Internetnutzung eine Frage des Alters. Das zeigt sich zum Beispiel in der ARD/ZDF Onlinestudie 2015. Während bei den 14- bis 29-Jährigen über 90 Prozent angeben, das Internet täglich zu nutzen, sind es bei den über 60-Jährigen nur knapp 30 Prozent. Diese Altersgruppe zeigt aber über die Jahre eine kontinuierliche Steigerung, sprich: Die Gruppe der über 60-Jährigen, die täglich das Web nutzen, wird von Jahr zu Jahr größer. Bei der Nutzung von TV und Radio ist dieser Unterschied in Sachen Alter der User nicht derart groß. Im Gegenteil, wie eine Umfrage des Statistik-Portals statista.com verdeutlicht: Von den 18- bis 69-Jährigen liegt die Fernsehnutzung in jeder Altersklasse über 90 Prozent. Beim Radio ist der Unterschied minimal größer. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es 66 Prozent, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 74 und bei den 50- bis 69-Jährigen sind es 75 Prozent, die angeben, Radio zu hören.

Noch ein kurzer Blick auf die mobile Internetnutzung: Fast 55 Prozent gingen laut der Mediennutzungsanalyse des VPRT mobil ins Netz. Die Portale der privaten Audio-, TV- und Radioanbieter erreichten eine Nettoreichweite von fast 37 Millionen. Das heißt im Umkehrschluss, dass allein diese Anbieter jeden zweiten Internetnutzer ab zehn Jahren erreichten. Portale wie YouTube oder Spotify sind darin nicht einmal mit eingerechnet. Und diese Zahl zeigt wieder einmal, welches Reichweitenpotenzial in der mobilen Internetnutzung steckt.

Autorin: Iris Mohr; Foto: Screenshot http://www.vprt.de/