Infomercials im Radio: Gibt es Formatvorgaben?

Ariane Schmidt-Böckeler von RadioOffice erklärt zum Thema „Formatvorgaben“ im O-Ton: „Ganz wichtig ist: Der werbetreibende Kunde muss für den Hörer klar identifizierbar sein. Das kann entweder über eine Nennung des Unternehmens oder Produktes passieren oder indem wir beispielsweise im Infomercial auf eine Webseite verweisen, auf der es weitere Informationen gibt. Bei einem redaktionellen Beitrag, den sie den Sendern kostenfrei anbieten, ist das natürlich ganz anders. Die Länge des Infomercials darf bei vielen Sendern maximal 60 Sekunden betragen. Kürzere Infomercials mit einer Länge von 30-45 Sekunden empfehlen wir unseren Kunden, wenn es sich zum Beispiel um einen kurzen Verbraucher- oder einen Veranstaltungshinweis handelt. 60-sekündige Infomercials können folglich ein Thema ausführlicher behandeln, beinhalten meist ein bis zwei O-Töne und kommen zum Beispiel zum Einsatz, um über ein neues Produkt oder eine spezielle Dienstleistung zu berichten.“

Und was wird gebraucht, um die Botschaft in ein Infomercial zu verpacken?

Michael Scheidel, Audio-Spezialist bei RadioOffice sagt: „Dazu brauchen wir lediglich ein kurzes Briefing, welche News und Inhalte dem Kunden wichtig sind. Vielleicht noch eine Pressemeldung zum Thema – das reicht uns in der Regel, damit wir einen ersten Textvorschlag für das Infomercial erstellen können. Wenn O-Töne benötigt werden, teilen Sie uns noch mit, wer der Interviewpartner sein wird und dann können wir loslegen. Den Textvorschlag, den wir auf Basis des Kundenbriefings erstellt haben, stimmen wir mit dem Kunden ab und holen die O-Töne ein. Das passiert entweder face-to-face oder in Zeiten von Corona digital bzw. auf Distanz unter Einsatz moderner Aufnahmetechnik. Danach produzieren wir das Infomercial und buchen die Sendeplätze bei den Sendern – für eine bundesweite oder regionale Abdeckung, je nachdem, was gewünscht ist. Nach Ausstrahlung erhält der Kunde dann eine ausführliche Dokumentation mit den Ausstrahlungsdaten und Mitschnitten seines Beitrages.“

(Dies ist ein weiterer Auszug aus dem Interview in der PR & Werbe-Praxis  – lesen Sie mehr zum Thema in den kommenden Wochen!)

Boom, Boom, Podcast!?!

„Podcasts waren eigentlich ein totes Thema im deutschen Markt. In den späten 2000er Jahren boomten die Audio-Konserven kurze Zeit, um dann in der Versenkung zu verschwinden. Doch jetzt erfährt dieser Markt einen ungeahnten Aufschwung.“ So beginnt der lesenswerte Artikel von Guido Schneider auf dem Branchenportal kress.de und dies ruft Erinnerungen wach.

Im Jahre 2003, als das Internet für viele noch ein Experimentierfeld war und das 56k-Modem gerade vom Markt zu verschwinden „drohte“, gründeten wir als Radio-PR-Anbieter das Podcastportal SoundFacts, auf dem alle Audioproduktionen der Agentur dem Verbraucher zugänglich gemacht wurden. Man konnte sich sein eigenes Radio nach speziellen Rubriken zusammenstellen, denn der Anfangsbestand der mp3-Tankstelle wuchs von wenigen hundert innerhalb von fünf Jahren auf 3.800 Audio-Produktionen an. Im Schnitt verzeichnete das Portal über 50.000 Downloads pro Monat, am 15. August 2008 wurde die 2.000.000 Hörer-Grenze ge­knackt. Ohne Facebook-Werbung! Einzig und allein iTunes und die aktive Suche nach Audio-Dateien im Netz durch den User verhalf uns zu diesem Erfolg. Das Angebot reichte von kurzen kuriosen Meldungen über Servicebeiträge mit O-Tönen, politische Interviews und komplette Podcastserien, die den Verbraucher z.B. darüber informierten, wie unsere Wirtschaft funktioniert.

Es dauerte dann ein paar Jahre nach unserem Start, bis dann auch immer mehr Unternehmen und Verbände Podcasts für ihre Unternehmenskommunikation nutzten, um direkter ihre Zielgruppen erreichen zu können. Der Erfolg war nach meiner Beobachtung recht dürftig, denn Vielen gingen irgendwann die Themen aus und auch an der Vermarktung haperte es mitunter. Aber es war ein regelrechter Hype und es wurde recht schnell sogar ein Podcastverband gegründet, der darüber befand, ob PR in diesem Bereich überhaupt erlaubt sei oder nicht. Eigentlich wollten die Podcaster unter sich sein und keine professionellen Dienstleister im Netz haben. Und erst recht keinen verdächtigen PR-Content, der das Netz beschmutzt.

Schnell tauchten sogar Firmen auf, die Podcasts professionell vermarkten wollten und sich darum kümmerten, Werbepartner zu finden. Der Werbepartner suchte sich seinen Podcast, bei dem Reichweite und Konzept stimmte, aus und der Vermarkter bezahlte den „Podcaster“ pro Klick bzw. Download. Viel kam für den Podcaster damals allerdings nicht zusammen und flugs verschwand dieses Modell auch wieder.

Und wie sieht es heute aus? Erlebt Deutschland tatsächlich einen zweiten Podcast-Boom? Wird es ausreichen, dass 15 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren nach Angaben des Autors wöchentlich Podcasts hören, sprich 7,5 Millionen Nutzer? Und wird dadurch tatsächlich bei der Podcast-Vermarktung neue Fahrt aufgenommen?

Nun, ich glaube, die Reichweite der Podcasts wird letztlich entscheiden, ob sich eine Vermarktung wirklich lohnt und hier muss natürlich der Podcaster selbst erst einmal mitspielen. Wenig bekannt ist nämlich darüber, ob Werbung in Podcasts vom Nutzer überhaupt akzeptiert wird. Allerdings, und das bleibt festzuhalten, gibt es in der Tat bestimmte Podcasts mit erstaunlichen Reichweiten. Der Politik-Podcast zur „Lage der Nation“ erzielt nach eigenen Angaben pro Folge eine fast sechsstellige Hörerzahl. Und der Podcast Sexvergnügen z.B. schafft pro Folge im Schnitt beachtliche 80.000 Hörer!

Insofern bieten spezielle Podcasts sicher Vermarktungspotenzial. Die beiden Vermarkter AS&S Radio und RMS haben gerade angekündigt, dieses Feld ausbauen zu wollen. Die AS&S sieht sich dabei nach eigenen Angaben als Qualitätsvermarkter und will sich nur um profilierte Podcast-Marken für den Werbemarkt kümmern, wie das Berliner Podcast-Label Viertausendhertz beispielsweise. Ihnen geht es darum, native Werbeformen in Podcasts zu integrieren. Das heißt, die Werbung wird an das redaktionelle Umfeld des Podcasts angepasst.

Die RMS geht darüber hinaus noch einen anderen Weg, der dem ähnelt, wie er Mitte der 2000er Jahre praktiziert wurde. Sie setzt zusätzlich auf eine automatisierte Vermarktungsstrategie. Das heißt, Audiospots werden über einen Server als Pre-Stream, also bevor der eigentliche Podcast beginnt, ausgespielt. Und Sie setzt auf die klassischen Podcasts der Radiosender, die sie als Vermarkter bereits in ihrem Portefolio haben.

Ob und welche Strategie sich durchsetzen wird, darauf darf man durchaus gespannt sein. Ich glaube aber wie gesagt, dass es vielmehr noch etliche Podcasts braucht, die über eine medienrelevante Reichweite verfügen. Und ob es sich schließlich wirklich um einen zweiten Podcast-Boom in Deutschland handeln wird, muss sich meines Erachtens erst noch beweisen!

Übrigens: Unseren Podcast zu verschiedenen Themen finden Sie unter www.podcast-office.de 

Autor: Michael Scheidel / Fotolia

Am Ohr der Zeit: Politik-Podcasts im Superwahljahr

Wer sich mit Podcasts beschäftigt, liest derzeit nur Positives. Podcasts seien das boomende Genre im Medienmarkt, liegen im Trend wie nie, entwachsen dem langjährigen Nischendasein und seien im Vergleich zu den USA bei uns noch „unterentwickelt“. Mag ja sein, doch klar ist eigentlich nur: Pod­casts sind unter anderem deshalb so großartig, weil sie zu jeder Zeit auf dem Handy, iPad oder PC verfügbar sind und weil das Angebot mittlerweile so groß ist, dass man sich wirklich sein eigenes Radio zusammenstellen kann. Das sah vor ein paar Jahren noch anders aus.

Bestes Beispiel: Politik-Podcasts, und zwar solche, in denen Journalisten im Superwahljahr 2017 das aktuelle Geschehen kommentieren und dabei ein eigenes Format kreieren, das sich von den üblichen TV-Diskussionsrunden unterscheidet.

Seit Mitte März geht zum Beispiel der Spiegel-Online-Podcast „Stimmenfang“ der Frage nach, was Deutschland im Superwahljahr wirklich bewegt. Ein Projekt mit interessanten Themen, bei der auch die Wählerinnen und Wähler zu Wort kommen. Deutlich länger auf Sendung ist der Podcast „Zur Lage der Nation“, in dem der Journalist Philip Banse und der Jurist Ulf Burmeyer einen politischen Wochenrückblick präsentieren und das politische Geschehen von der US-Außen-Politik über die Frankreich-Wahl bis hin zum Netzwerkdurchsetzungsgesetz Revue passieren lassen. „Der Schulzcast“, ebenfalls seit März auf Sendung, beschäftigt sich ausschließlich mit dem SPD-Politiker und Kanzlerkandidaten. Und der Aufwachen!-Podcast von Tilo Jung und Stefan Schulz hat schon 197 Folgen auf dem Buckel; auf seiner Webseite übrigens mit einem eigenen Diskussionsforum.

Neben diesen Angeboten gibt es noch etliche von öffentlich-rechtlichen TV-, Radio- und Online­-Sendern wie Detektor fm z.B., die ihre Sendungen größtenteils zum Nachhören ins Netz stellen. Eine ganz gute Gesamtübersicht ist bei iTunes zu finden!

Autor: Michael Scheidel; Fotolia

Der PR-Journal Podcast mit den wichtigsten Themen aus dem Monat Januar

Die folgenden Themen können Sie direkt anwählen:

  • PR-Kreativ-Ranking: Ketchum Pleon auf Platz eins (0:54)
  • Umfrage: Unternehmenskommunikation im Wandel (2:10)
  • Fake News: Agenturen positionieren sich (2:51)
  • Personalien: Zahlreiche Jobwechsel schon zu Jahresanfang (4:18)
  • Etats: IKmedia seit über zehn Jahren für ABT Sportsline tätig (6:00)
  • Autorenbeiträge: Frank Sanders zu den Entwicklungen in der Unternehmenskommunikation, Jens Cornelißen über seine ersten 100 Tage auf Unternehmensseite und Jörg Forthmann zu erfolgreichen Social-Media-Strategien (6:45)
  • Jahresbilanz für das PR-Journal (8:05)

Der PR-Journal-Podcast: Rückblick für den Monat Dezember

Die folgenden Themen können Sie direkt anwählen:

  • Zum 80. Geburtstag von Manfred Piwinger: Quervernetzer und Kommunikationsmanager (1:04)
  • 60 Jahre Deutscher Presserat (1:38)
  • Edelman.ergo ein Jahr nach der Fusion (2.22)
  • Daimler AG holt Blogger Sascha Pallenberg in Unternehmenskommunikation (3:03)
  • Personalien: Krämer wechselt zu Audible, Hohenauer übernimmt Leitung von Hotwire PR (3:35)
  • Etats: Hill+Knowlton gewinnt Olympia-Etat, A&B One erhält Zuschlag für die Sozialwahl (4:00)
  • Agenturen: K1 feiert 25-jähriges Bestehen (4:37)
  • Autorenbeitrag: Heiko Burrack im Gespräch mit Tim von der Decken von Efficio (5:56)
  • „Wortfetzen“: Neue Nachwuchsserie zur Sprache in der PR (6:34)
  • Rückblick auf 2016: Interview mit Gerhard A. Pfeffer (7:02)

 

Neuer PR-Journal-Podcast online: Die Themen aus dem November

PR-Journal

Unsere Themen im Monat November: (in Klammern: Zeitmarker für Direktanwahl)

  • USA-Wahlanalyse: Erklärungsversuche aus wissenschaftlicher und praktischer Sicht (0:58) //
  • Awards: Über die Bedeutung von Branchenpreisen (1:36) //
  • Personalien: Linnartz wechselt zu MorphoSys; Maertin übernimmt Corporate Communications bei Bayer; Assion geht in den Vorstand der Leonteq AG (3:50) //
  • Etats: Havas startet Kampagne für n-tv; Jung von Matt übernimmt voraussichtlich Wahlkampf für CDU (4:24) //
  • Agenturen: Ketchum Pleon verkürzt Trainee-Programm (4:53) //
  • Unternehmen: Telekom eröffnet Content Factory (5:56) //
  • Aktuelle Studien aus der Branche (6:30) //
  • Autorenbeitrag: Vom Wutmitarbeiter zum Wutbürger (7:53)

Call for Podcast: Wettbewerb für Podcaster – und die, die es werden wollen

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Podcasts bekommen immer mehr Aufmerksamkeit. Ob sie ihr Nischendasein wohl bald beenden können? Wir werden sehen. Schließlich schwappt der Trend (erneut) erst nach und nach aus den USA zu uns herüber. Zumindest – so mein Eindruck – ist ihre Wertschätzung in der letzten Zeit gestiegen. Das zeigt sich nicht nur in steigenden Nutzerzahlen (Jeder 7. hört sich Podcasts an), sondern auch am steigenden Angebot. Genau das möchte der Bayerische Rundfunk jetzt noch erweitern und ruft zum Wettbewerb „Call for Podcast“ auf.

Was zählt, ist eine gute Idee. Diese muss in ein Konzept umgewandelt werden, entweder schriftlich auf einer Seite oder zum Hören in 90 Sekunden. Bis zum 31. Dezember müssen die Skizzen eingereicht werden. Die besten erhalten dann den Auftrag zur Produktion einer Pilotfolge, die auf callforpodcast.de veröffentlicht wird. In der nächsten Runde werden dann drei Gewinner ermittelt, die ein Preisgeld erhalten und einen Mehrteiler ihres Podcasts produzieren dürfen, mit redaktioneller Begleitung, Coaching und unter idealen Bedingungen in den Studios des BR.

Interessiert? Alle Infos und die genauen Teilnahmebedingungen gibt’s auf callforpodcast.de.

Autorin: Iris Mohr; Foto: Call for Podcast

Neuer PR-Journal Podcast erschienen! Rückblick für den Monat August

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Das PR-Journal ist für viele PR-Berater und Öffentlichkeitsarbeiter eine Pflichtlektüre, um in der Branche auf dem Laufenden zu bleiben. Die wichtigsten News des Monats gibt es auch als hörbaren Rückblick. Ob im Auto oder in der Bahn: Interessierte verpassen nichts mehr. Realisiert wird der „PR-Journal“-Podcast in Kooperation mit RadioOffice, der Agentur für Radio-PR und Audiokommunikation im Internet aus Sankt Augustin.

Unsere Themen im Monat August: (Zeitmarker für Direktanwahl)

Gehaltsentwicklung in der PR-Branche (0:51)

  • Agenturen auf der Jagd nach Nachwuchskräften mit kreativen Ideen (2:28)
  • Mehr Transparenz in der Quartalsberichterstattung bei Unternehmen (4:05)
  • Personalien: Neuzugänge bei BAH, Veolia und ING-DiBa (4:39)
  • Etats: Neukunden für Willich Communications und Sympra (5:45)
  • Gastbeiträge von Heiko Burrack zum Thema Neugeschäft und PR in Wikipedia von Markus Franz (6:41)
  • Ausblick auf die wichtigsten PR-Termine im September (7:54)

Neuer PR-Journal Podcast erschienen!

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Das PR-Journal ist für viele PR-Berater und Öffentlichkeitsarbeiter eine Pflichtlektüre, um in der Branche auf dem Laufenden zu bleiben. Nun gibt es die wichtigsten News des Monats auch als hörbaren Rückblick. Ob im Auto oder in der Bahn: Interessierte verpassen nichts mehr. Realisiert wird der „PR-Journal“-Podcast in Kooperation mit RadioOffice, der Agentur für Radio-PR und Audiokommunikation im Internet aus Sankt Augustin.

 

Die Themen im Juli (Zeiten für die Direktanwahl):

  • Der Führungswechsel bei Ketchum Pleon: (0:56)
  • Amoklauf in München: Gelungene Polizeiliche Krisenkommunikation (3:11)
  • Personalien: Markus Hörwick verlässt den FC Bayern München nach 35 Jahren; Greg Burke wird am dem 1. August neuer Vatikansprecher (3:55)
  • Etats: Schwartz PR gewinnt Alibaba und komm.passion L’Oréal Paris (4:30)
  • Media-Analyse II 2016 für Print und Radio (5:25)
  • Studie: So nutzen Journalisten soziale Medien (6:29)
  • Kurzvorstellung verschiedener Autorenbeiträge (7:21)

In eigener Sache: Monatlicher Podcast mit PR-Journal

PR-Journal

Für viele Branchen-Kenner steht am Dienstagmorgen zuallererst die Lektüre des PR-Journal-Newsletters an. Meldungen aus Agenturen und Unternehmen, Personalien, Etatgewinne und Termine gibt es auf einen Blick – und ab sofort auch als Rückblick zum Anhören. Wir freuen uns, dass wir das PR-Journal bei einem monatlichen Podcast unterstützen dürfen, der die wichtigsten Themen des vergangenen Monats zusammenfasst. Wer es zum Beispiel nicht geschafft hat, die Artikel ausführlich zu lesen, kann sich den Podcast einfach unterwegs oder am Rechner unter www.pr-journal.de anhören. Außerdem kann jeder, der möchte, eine Kompaktversion per WhatsApp erhalten. Und hier geht’s direkt zum Podcast.

Autorin: Iris Mohr; Foto: www.pr-journal.de