Radio und Social Media – die erfolgreichsten Sender im Netz

radio und social media

Für Radiosender ist es die wichtigste Zahl: Die Hörerreichweite. Und welche Rolle spielen heutzutage Likes, Follower und Retweets in den sozialen Netzwerken? Sicher auch eine wichtige. Schließlich kann sich kaum ein Sender noch Facebook und Twitter entziehen – große Stationen warten sogar mit eigenen Social-Media-Teams auf. Aber wer hat die meisten Fans? Bedeutet eine große Reichweite des Senders auch gleichzeitig eine große Anzahl an Likes in puncto Social Media?

Mit dem Tool „Social Media Charts der Radiosender” des Radioportals radioszene.de kann genau das überprüft werden. Jeden Tag werden dort 566 deutschsprachige Sender aus Deutschland, der Schweiz und Österreich im Hinblick auf ihre Social-Media-Aktivitäten analysiert. Ich möchte mich aber zunächst einmal nur auf die Sender aus Deutschland konzentrieren. Die Senderlandschaft in Österreich und der Schweiz wird in nächster Zeit sicher noch einmal gesondert in einem Artikel berücksichtigt.

Auf Platz eins der deutschsprachigen Sender mit den meisten Facebook-Fans liegt derzeit (Stand 27. März 2015) Antenne Bayern mit 460.588 Gefällt-mir-Angaben. Platz zwei belegt die Jugendwelle 1Live mit 415.796 Likes. Es folgen bigFM (349.654), sunshine live (347.226) und Deluxe Radio (298.694). Die ersten fünf Plätze teilen sich also vier private und ein öffentlich-rechtlicher Sender. Aber welche Zielgruppen haben die Sender und um welche Formate handelt es sich? Wie bereits erwähnt handelt es sich bei 1Live um eine Jugendwelle, die aktuelle Charts (Contemporary Hit Radio) für die jüngere Hörerschaft der 14- bis 39-Jährigen spielt. Gleiches gilt für bigFM und hinsichtlich der Zielgruppe auch für sunshine live. Musikalisch wird beim Viertplatzierten aber auf Dance, House und Techno gesetzt. Deluxe Radio, das hauptsächlich via Livestream empfangen wird, richtet sich an eine etwas ältere Zielgruppe  (25 bis 54) und sendet ohne Moderation Jazz, Soul und Chillout-Musik. Der Spitzenreiter in Sachen Facebook-Fans, Antenne Bayern, spielt das klassische AC-Format für die 24- bis 49-Jährigen. Mich persönlich hat es erstaunt, dass mit Deluxe Radio ein Sender, der ohne Wortanteil und UKW-Frequenz auskommt, in den Top 5 der Facebook-Fans gelistet ist. Das macht wohl noch einmal deutlich, welche Rolle Webradios inzwischen spielen. Nicht ohne Grund werden im Zuge der Media-Analyse nun auch die Webradios zwei Mal jährlich unter die Lupe genommen .

Sehen wir uns die Reichweiten der Sender an, und zwar ganz genau die Stundenreichweiten, dann fällt auf, dass die Reihenfolge bei der Anzahl der Facebook-Fans genau der Reihenfolge der jeweiligen Stundenreichweiten entspricht. Das heißt: Antenne Bayern kann mit der größten Hörerzahl pro Stunde (1.397.000 Mio / Stand ma Radio I 2015) auch gleichzeitig die meisten Likes bei Facebook vorweisen. Es folgen 1Live, bigFM und sunshine live. Deluxe Radio bleibt an dieser Stelle außen vor, da keine Informationen zur Stundenreichweite vorliegen.

Bei dem Kurznachrichtendienst Twitter sieht die Sache allerdings anders aus. Hier finden wir den Sender 1Live auf dem ersten Platz mit 176.192 Followern (Stand 27.03.2015). Von den übrigen Top 5 Sendern mit den meisten Facebook-Fans taucht in der Top-5-Liste von Twitter keiner mehr auf. Stattdessen folgen auf Platz zwei SWR3 mit 77.287, Deutschlandradio Kultur mit 51.990, Deutschlandfunk mit 49.349 und NJOY mit 45.915 Followern. Vergleicht man die Anzahl der Follower mit der Stundenreichweite der Sender, ergibt sich folgendes Bild: Der erstplatzierte Sender 1Live erreicht laut aktueller ma Radio I 1.076.000 Millionen Hörer pro Stunde. SWR hat mit 1.123.000 Millionen dagegen eine höhere Stundenreichweite. Deutschlandradio Kultur weist mit aktuell  460.000 Hörern  die geringste Reichweite auf, Deutschlandfunk mit 1.650.000 hingegen die höchste. NJOY liegt – bei Twitter auf Platz fünf – mit 1.380.000 Millionen noch vor dem erstplatzierten Sender 1Live.

Folgendes können wir also festhalten: Zumindest bei Facebook scheint die Zahl der Fans mit der Hörerreichweite in einem Zusammenhang zu stehen. Zumindest für die Top-5-Sender gilt: Je größer die Stundenreichweite, desto höher ist die Anzahl der Gefällt-mir-Angaben bei Facebook. Bei Twitter spielt die Reichweite offenbar keine Rolle für die Anzahl der Follower. Auf den ersten fünf Plätzen finden sich sowohl sehr reichweitenstarke Sender als auch solche, die eine geringere Reichweite aufweisen. Selbstverständlich kann man nicht davon ausgehen, dass beispielsweise alle Facebook-Fans von Antenne Bayern auch jeden einzelnen Post lesen, kommentieren oder teilen. Aber selbst wenn nur die Hälfte mit einem Eintrag erreicht wird, dann sprechen wir immer noch über etwa 200.000 Menschen – und das entspricht ungefähr der Stundenreichweite von RPR1.

Autorin: Iris Mohr

Ergebnisse der MA I 2015: Hörer bleiben dem Radio treu

MA_2015

Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (agma) hat heute am 4. März die Ergebnisse der MA Radio 2014 I veröffentlicht. Die Zahlen zeigen die Reichweiten von 100 Radiosendern und 101 Vermarktungskombinationen und damit die wichtigste Währung für den Hörfunk.

Und die Deutschen bleiben dem Radio treu. 57,6 Millionen Menschen hören jeden Tag Radio. Und das mehr als vier Stunden. Durchschnittlich 242 Minuten bleibt das Gerät eingeschaltet. Besonders die 30- bis 59-Jährigen hören lang hin: im Schnitt 268 Minuten pro Tag.

Die detaillierten Ergebnisse gibt es unter dem folgenden Link zum Download:

http://www.radioszene.de/wp-content/uploads/2015/03/Pressetabellen_ma_2015_Radio_I.pdf

Online-Tool // Radio-PR Themencheck: In zwei Minuten wissen, ob die Wellenlänge stimmt!

Radio-PR_Test

Passt mein PR-Thema redaktionell ins Radio oder muss ich einen Spot schalten? Ein neues, kostenfreies Tool des Berliner Kommunikationsbüros Big Bang & Whisper hinterfragt mit einem Quiz spielerisch den redaktionellen Wert eines PR-Themas. In nur zwei Minuten gibt der „Radio-PR Themen-Test“ unter radiotest.bigbangandwhisper.de eine erste Einschätzung. Das Tool entstand in Kooperation mit RadioOffice, der Agentur für Radio-PR und Audiokommunikation.

Radio ist, im Vergleich zu anderen klassischen Medien, in seiner Nutzungsdauer und Reichweite relativ konstant geblieben. Ob in der Küche, beim Frühstück, auf dem Weg zur Arbeit, bei der Fahrt im Auto, in der Werkstatt oder sogar im Büro und bei Tätigkeiten im Haushalt – das Radio läuft bei über 80% der Bevölkerung in Deutschland jeden Tag etwa vier Stunden.

Sebastian Hesse, Kommunikationsberater bei Big Bang & Whisper, sagt: „Für die PR hat Radio an Bedeutung wieder zugenommen, denn es lassen sich gezielt Themen lancieren, die in anderen Medienkanälen nicht so effektiv die Zielgruppe erreichen würden. Wichtig ist allerdings, dass das Thema wirklich radiotauglich ist. Mit dem Radio-PR Themen-Test wollen wir Unternehmen mit einem Quiz eine einfache Hilfestellung geben, ein mögliches PR-Thema spielerisch auf seine Radiotauglichkeit hin zu prüfen.“

Michael Scheidel, Geschäftsführer von RadioOffice ergänzt: „Kunden, die ihr Thema im Radio platzieren möchten, vergessen oft, dass zu werbliche oder hinsichtlich Zielgruppe und Zielgebiet zu stark eingeschränkte Themen für eine Radioredaktion oft uninteressant sind. Das neue Tool hilft, ein Gefühl für sein Radio-Thema zu entwickeln und wenn möglich, Anpassungen vorzunehmen.“

Der Radio-PR Themen-Test ist unter http://radiotest.bigbangandwhisper.de kostenfrei verfüg­bar.

Radio-PR in Zeiten des Content Marketing

Webseite_3Ein Interview mit Sebastian Hesse, Kommunikationsberater in Berlin

Sebastian, Sie sind seit über 10 Jahren in PR und Marketingkommunikation aktiv. Hat sich die Bedeutung des Radios für die Öffentlichkeitsarbeit gewandelt?

Ich denke schon. Natürlich lag die tägliche Radiohördauer im Jahr 2000 noch über dem heutigen Niveau. Es lässt sich aber feststellen, dass Radio vor allem bei jungen Menschen und in der älteren Generation einen wichtigen Stellenwert hat. Auch wenn man die Tagesreichweiten betrachtet ergeben sich spannende Schlussfolgerungen für die Kommunikation. Radio ist ein absolutes Morgen-Medium. Für die PR hat Radio an Bedeutung wieder zugenommen, denn es lassen sich sehr gezielt Themen lancieren, die in anderen Medienkanälen nicht so effektiv die Zielgruppe erreichen. Außerdem habe ich den Eindruck, dass Radio – obwohl es als „Nebenbeimedium“ gilt – vor allem mit guten Informationen bei den Zielgruppen punkten kann. Insofern ist das Radio vor allem bei Verbraucher- und Ratgeberthemen ein wichtiger Baustein im Kommunikationsmix.

„Content Marketing“ bewegt die Gemüter in Kommunikationsabteilungen und Agenturen. Welchen Stellenwert hat Radio-PR gegenüber dem Content Marketing?

Mit Content Marketing versuchen Unternehmen Expertenstatus zu erlangen, indem zielgruppenrelevante Informationen aufbereitet und verbreitet werden. Das Content Marketing fokussiert auf eigene Medienkanäle. Insofern grenzt es sich von Radio-PR ab. Ich würde Radio-PR aber durchaus als möglichen Teil des Content Marketing unter der Voraussetzung sehen, dass relevante, informative Inhalte dem Hörer geboten werden.

In welchen Fällen empfehlen Sie Ihren Kunden Radio-PR?

Immer dann, wenn aus der Marke oder dem Produkt ein informativer Aufhänger gezogen werden kann, der zum Radiohörer passt. Sehr erfolgreich waren wir zum Beispiel mit einem Radio-PR-Beitrag über umweltfreundlich hergestellte Kindermode – ein Thema das Aktualität hat und viele Eltern beschäftigt. In dem Beitrag ging es darum, Hinweise zu geben, worauf Eltern achten sollten, wenn ihnen Produktionsprozesse und Herkunft der Kindermode wichtig sind. Der Kunde konnte sich damit als Experte positionieren und seine Reputation bei der Zielgruppe steigern.

Wann greifen Sie auf die Unterstützung einer Spezialagentur wie RadioOffice zurück?

Grundsätzlich kann man Radio-PR natürlich auch ohne Spezialagentur angehen. Das halte ich aber nur dann für sinnvoll, wenn der Kunde ein deutliches Budget zur Verfügung stellt und eine Radio-Aktion mit einem einzelnen Sender als Medienpartner geplant ist. Wenn es darum geht, selbst einen Radiobeitrag zu entwickeln und zu produzieren, halte ich eine Spezialagentur nicht nur hinsichtlich Produktion und Verbreitung für effizienter, sondern auch professioneller. Ein guter Berater weiß, was er nicht kann. Die inhaltlichen Nuancen eines Radiobeitrags und dessen Verbreitung gehören für mich dazu.

Welche Kriterien muss eine Spezialagentur für Radio-PR erfüllen?

Für mich zählen knackige Ideen und gute Inhalte immer mehr als gute Kontakte. Wer glaubt, mit einer lahmen Story einen Redakteur begeistern zu können, nur weil man sich zwei mal auf einem Medienevent oder beim Mittagessen getroffen hat, arbeitet unprofessionell. Das ist nicht anders, wenn man dem eng befreundeten Chefredakteur ständig Mist anbietet. Und das gilt auch fürs Radio.

Eine Spezialagentur muss mitdenken können und – bevor es an die Verbreitung geht – gute Hinweise liefern, welche möglichen Inhalte in welcher Form produziert werden sollten. Die Spezialagentur muss wissen, was die Radiosender und ihre Hörer erwarten. Deshalb achte ich vor allem auf die Kriterien Kreativität, Konzeptionsstärke, Beratung und professionelle Umsetzung in der Produktion.

Das Interview führte Michael Scheidel.

Sebastian Hesse ist PR-Berater und Kommunikationsmanager mit über 10 Jahren Erfahrung in Unternehmens-, Lifestyle- und Markenkommunikation. Nach seinem Studium der Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt arbeitete er über 5 Jahre im Büro der renommierten Agentur Weber Shandwick und beriet Unternehmen sowie Kunden der öffentlichen Hand. Nach einer Zwischenstation als Pressesprecher für das Berliner World Peace Festival im Jahr 2011, gründete er sein eigenes Büro für Kommunikation unter dem Namen Big Bang & Whisper in Berlin. bigbangandwhisper

Wer bloggt sonst noch in Sachen PR?

URL

Gibt man bei Google den Suchbegriff „PR-Blog“ ein, erhält man mehr als 300 Millionen Treffer! Eine Eingrenzung auf „deutsche PR-Blogs“ reduziert das Ganze schon mal auf fast sechs Millionen Ergebnisse. Nur mal zum Vergleich: Bei dem Begriff „Dschungelcamp“ sind es knapp neun Millionen. Beides bietet eben viel Gesprächsstoff. Und da Radio-PR nicht als Einzeldisziplin, sondern als Teil eines großen Feldes zu verstehen ist, ist es absolut ratsam, immer wieder über den Tellerrand zu schauen – und zum Beispiel in anderen Blogs zu stöbern und zu lesen.

Heute gibt es also ein paar Tipps zu PR-Blogs, die mir persönlich gut gefallen und deren Artikel ich gerne lese. Eines haben fast alle dieser Blogs in optischer Hinsicht gemeinsam: Sie sind übersichtlich! Und das soll nicht bedeuten, dass Artikel rar gesät sind, sondern dass man schnell erkennt, worum es geht, wer dahinter steckt und wie die Struktur des Blogs aussieht. Erfahrungsgemäß schaue ich mich ungern auf einer Webseite um, die mit Bildern, Artikeln oder Sonstigem überfrachtet ist. Hier nun also einige persönliche Empfehlungen, deren Reihenfolge im Übrigen kein Ranking darstellen soll.

Sehr bekannt ist der PR-Blogger. Der Blog gehört zur Unternehmensberatung Eck Consulting Group und wurde im Jahr 2004 von Unternehmensgründer Klaus Eck gegründet. Neben Klaus Eck selbst schreiben seine Mitarbeiter sowie ausgewählte Autoren zu den Themen der Unternehmenskommunikation – und das sehr vielseitig.

Einer meiner Favoriten ist der Blog In Sachen Kommunikation von Annette Schwindt. Seit 2009 bloggt die Autorin und Kommunikationsberaterin  zu Themen wie Social Media oder Kommunikation. Ihr Motto „Einfach kommunizieren“ spiegelt sich natürlich auch im Blog wider. Was mir besonders gut gefällt, ist, dass auch Menschen, die nichts mit PR zu tun haben, sondern sich einfach für Medien interessieren, spannende Artikel finden, und zwar wie versprochen ganz einfach und unkompliziert.

Auch der PR-Doktor sollte hier nicht fehlen. Auf der optisch sehr ansprechenden Seite gibt Kerstin Hoffmann viele Tipps und Infos zu Werbung, PR und Social Media, die hin und wieder in übersichtlichen Listen und Rankings verpackt sind. Kommunikationsprofis können hier Themen finden, die ihnen im Arbeitsalltag immer wieder begegnen.

Ebenfalls gut gefällt mir blog´n´relations, der zur PR-Agentur press´n´relations gehört. Hier bekommt die Leserschaft neben Artikeln zu den „klassischen“ PR-Themen wie Pressemitteilung, Messe oder PR-Event auch einen Einblick in den Agenturalltag. Und besonders schön: Auch die Praktikanten können in die Tasten hauen und Artikel verfassen.

Wie schon erwähnt sollen hier nur einige Tipps genannt werden. Schließlich ist es in gewisser Hinsicht auch „Geschmackssache“, welche Themen für einen selbst interessant sind. Sie haben noch weitere Tipps? Hinterlassen Sie uns doch einen Kommentar mit Ihrem Lieblingsblog!

Autor: Iris Mohr; Fotolia: Jasper Grahl

Ein Jahr SoundFacts – was war, was kommt

Link

Fotolia_74505877_XS

Ein Jahr mit SoundFacts, dem Radio-PR-Blog für Kommunikations-Profis und –Einsteiger, liegt nun hinter uns. Und so ein Jahr eignet sich doch immer besonders gut, um einmal ein kleines Fazit zu ziehen. Haben wir eigentlich gehalten, was wir zu Anfang versprochen hatten? Welche Artikel wurden häufig gelesen, welche seltener? Was erwartet die Leser des Blogs in Zukunft?

Zunächst freuen wir uns über einen wachsenden Leserkreis. Das zeigt uns, dass das Interesse an Radio-PR und unseren weiteren Themen besteht und wächst. Aber über welche Artikel freuen sich die Leser? Am beliebtesten war bislang das Thema „Interviewservice: Der direkt Draht in die Redaktionen“. Im Artikel wird erklärt, was es mit diesem Produkt auf sich hat, wie der Ablauf genau aussieht und welche Themenaufhänger sich gut eignen. Ein Text zu einem klassischen Radio-PR-Instrument also. Auf Platz zwei der meistgelesenen Artikel landete das Thema „AC, UC, AOR – Was die verschiedenen Radioformate bedeuten“. Kein Wunder. Wer sich regelmäßig mit dem Thema Radio beschäftigt, wird auch die Formate kennen. Wer dagegen weniger Kontakt dazu hat, wird den Unterschied zwischen UC und CHR nicht ohne weiteres raushören können. Und deshalb ist es gut zu wissen, wo solche Infos zusammengefasst sind, um hin und wieder nachlesen zu können. Am dritthäufigsten wurde der Artikel „O-Ton-Service oder BMO: Was passt wann am besten?“ angeklickt. Wieder geht es um PR-Instrumente, vor allem aber um den Unterschied zwischen dem klassischen Radiobeitrag und dem O-Ton-Service. Ein Thema, das auch unsere Kunden immer wieder beschäftigt, denn häufig kommt es zu Verwechslungen zwischen Beitrag, O-Ton-Service und Podcast.

Aber was hatten wir uns für diesen Blog vorgenommen? Das Ziel war zunächst einmal, grundsätzliche Infos zu Radio-PR zu liefern, Begriffe zu erklären und die verschiedenen Facetten, die PR im Hörfunk bieten kann, aufzuzeigen. In diesem Bereich haben wir im letzten Jahr schon einiges geschafft, wobei in Zukunft sicherlich noch ein Artikel folgen wird, der aufzeigt, welche Rolle Radio-PR in der gesamten PR-Arbeit spielt. Auch die Zukunft des Radios sollte in diesem Blog Erwähnung finden, ein Thema, dem wir sicher noch mehr Aufmerksamkeit widmen sollten, das aber auch etwas schwieriger zu fassen ist. So sind beispielsweise (noch?) keine massiven Auswirkungen durch die zunehmende Digitalisierung zu spüren, ganz im Gegensatz zu den Printmedien, die mit einem Rückgang bei Anzeigen und Auflagen zu kämpfen haben. Auch die Funktionen der sozialen Netzwerke scheinen viele Sender für sich nutzen zu können. Letztendlich bleibt abzuwarten, wie sich die media-Analysen entwickeln werden.

Werfen wir noch einen Blick in die Zukunft. Was wird Sie also in diesem Jahr auf unserem Blog erwarten? Sicher wird die Entwicklung des Radios weiter eine Rolle spielen. Gleiches gilt natürlich für unsere Spezialität – Tipps und Infos rund um PR im Hörfunk. Aber auch ein Blick über den Tellerrand ist sicher interessant. Wer bloggt sonst noch in Sachen Radio und PR? Was gehört noch zu einer erfolgreichen PR-Kampagne und welchen Stellenwert nimmt Radio-PR darin ein? Und wie sieht die Senderlandschaft von 2015 eigentlich aus?

Wenn es weitere Fragen Themen gibt, die Sie interessieren, dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail oder kontaktieren Sie uns über Facebook oder Twitter. Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr mit SoundFacts!

Autor: Iris Mohr; Fotolia: Marco2811

Das letzte Jahr im Radio

X-Mas Card (XXIX)

Stirbt das Radio? Kann es auch mit Rauschen weiter überleben? Oder brauchen wir die digitale Umstellung? Hat das Radio gegenüber den anderen Medien eine Zukunft? Inwiefern muss es sich ändern, um nicht von der Allmacht des Internets überrollt zu werden bzw. ist eine Anpassung überhaupt notwendig? Schließlich weisen die Fakten ganz klar aus: Jeder Deutsche hört konstant täglich vier Stunden Radio.

Darüber wurde und wird nach wie vor viel diskutiert. Auch in diesem, jetzt zu Ende gehenden Jahr. Drei aus unserer Sicht sehr interessante Artikel aus dem Jahr 2014 über das „Radio der Zukunft“ haben wir hier zusammengestellt.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Sabine Haas berichtet darüber, wie die Generation Y künftig mit dem Medium Radio umgehen wird. (aus Radioszene)

Daniel Schneider zieht Bilanz über DAB+. Ein Radioprojekt, das zu sterben droht, bevor es überhaupt eingeführt worden ist. (aus knetfeder)

Professor Wolfgang Hünnekens glaubt, dass mit der Digitalisierung des Radios bald „Digital Change Manager“ von Nöten sein werden, die die Inhalte der Moderatoren zur digitalen Marke vorantreiben. (aus meedia)

Übrigens: Für uns war es ein sehr erfolgreiches Radiojahr und wir danken all denen, die tatkräftig mitgewirkt haben. Die an das Radio glauben und die an unsere Arbeits­weise und Philosophie glauben. Die nicht auf Massenware und eine rein digitale Verbreitung setzen, sondern an die, die Geschichten erzählen wollen, die über den klassischen Äther gehen und von einem Millionenpublikum gehört werden.

Autor: Michael Scheidel ; Fotolia: marog-pixcells

Comedy im Radio: Von Supermerkel bis Elvis Eifel

Emoticon - Zwinkern

Comedy gehört bei den meisten Sendern, die im AC-Format senden (siehe AC, UC, AOR – Was die verschiedenen Radioformate bedeuten), fest ins tägliche Programm. Ziel ist natürlich, die Unterhaltung der Hörer und deren Bindung an den Sender. Die Sendungen werden entweder im eigenen Haus angefertigt oder aber von externen Zulieferern in so genannten Syndikaten produziert. Letzteres bedeutet, dass auf einigen Sendern auch dieselbe Comedy-Sendung läuft. So spielt zum Beispiel Jürgen Bangert alias „Elvis Eifel“ den Hörern der NRW-Lokalradios seine Streiche, auch „Der kleine Nils“, gesprochen von Oliver Döhring, greift gerne mal zum Telefonhörer. Und das nicht nur bei den NRW-Lokalradios, sondern zum Beispiel auch bei Antenne Bayern, Antenne MV, Radio Brocken oder Radio Salü.

Welchen Stellenwert Comedy im Radio hat, zeigt auch, dass beim Deutschen Radiopreis diese Kategorie, neben den besten Moderatoren und Moderatorinnen, der besten Morgensendung oder auch der besten Nachrichtensendung, eigens ausgezeichnet wird. Nominiert waren in diesem Jahr Andreas Altenburg mit „Udo Martens – so seh‘ ich es“ (mit Tipps aus dem Hotel Mama), Udo Zindel und Wolfgang Rein mit „Fenster zur Steinzeit“ (ein Aprilscherz, der ein immenses Hörerecho auslöste) und Dietmar Wischmeyer mit „Günther, der Treckerfahrer“ (Analysen des Weltgeschehens zwischen Güllefahrten und Ferkelkastration). Dietmar Wischmeyer konnte schließlich am 4. September den Preis mit nach Hause nehmen.

Worüber man sich meistens keine Gedanken macht: Wie wird eine solche Comedy-Sendung eigentlich produziert? Wer hat die Ideen? Und wer steckt hinter Angela Merkels Stimme? Manchmal sogar Angela Merkel selbst. Dirk Matlik bastelt aus echten Reden der Kanzlerin einfach neue (bei rs2 unter dem Titel: Angela Merkel – fast unverfälscht“). Wie das genau geht, wird sehr anschaulich in diesem Artikel der WELT erklärt (natürlich mit Hörbeispiel).

Vielen ist sicher auch die Produktion „Jogis Eleven – Beim Weltmeischter daheim“ bekannt.  Was aber bestimmt nur die wenigsten wissen: Alle Charaktere werden von nur einem Sprecher, nämlich Christian Schiffer gesprochen. Wie das funktioniert und natürlich wie sich das anhört, kann man sich in einem Making-Of-Video auf der Facebook-Seite von Jogis Eleven anschauen.

Autorin: Iris Mohr. Foto: kebox, Fotolia

Alles unter einem Dach: Der Radioplayer Deutschland kommt!

radioplayer-uk-big

Noch in diesem Monat wird der Radioplayer Deutschland an den Start gehen. Das berichtete jetzt das Online-Radio-Magazin Radioszene. Was hat es damit auf sich? Die Idee stammt eigentlich aus Großbritannien. Dort werden auf der Plattform Radioplayer UK private Radiosender gebündelt direkt zum Anhören angeboten. Gleiches soll auch mit dem Radioplayer Deutschland möglich sein. Die Webradios von größtenteils privaten Sendern sollen auf einer Webseite zentral auffindbar und selbstverständlich auch abspielbar sein. Gleichzeitig binden die beteiligten Sender einen Player auf ihrer Homepage ein und natürlich gibt es auch die passenden (kostenlosen) Apps für Smartphones und Tablets.

Aber wie sieht es eigentlich mit der Nutzung von Webradios aus? Ziemlich gut! Nicht umsonst wurden in der diesjährigen Media-Analyse erstmals auch Webradios mit aufgenommen. Das Ergebnis (ma 2014 IP Audio 2): Die 26 Publisher (Verantwortliche für redaktionelle und werbliche Inhalte / Dachmarke) werden mit ihren 165 Channels (Einzelangebote der Publisher) pro Monat 46 Millionen Mal genutzt. Wer über das Web Radio hört, bleibt durchschnittlich eine Stunde und 18 Minuten dabei. Schon bei der ersten Analyse (ma 2014 IP Audio 1) zeigte sich die Stärke der Webradios: Rund 40 Prozent der Bundesbürger haben schon einmal Radio über das Netz gehört, in der Regel via PC, Laptop oder Tablet. Aber auch das Smartphone spielt bei den Nutzern eine wichtige Rolle. Innerhalb der letzten zwei Jahre hat sich die Nutzung von Radio per Smartphone auf 12 Prozent verdoppelt. Bei den jüngeren Usern sind es sogar schon rund 24 Prozent, die auf diese Weise Radio hören.

Und schon bald wird es also über eine zentrale Webseite beziehungsweise eine App möglich sein, sich fast alle privaten Radiosender – und wenn sie sich dafür entscheiden, auch öffentlich-rechtliche – anhören zu können. Aber wie hören die Webradionutzer denn jetzt ihren Sender? Entweder über die Homepage des entsprechenden Radiosenders, die zugehörige App oder aber auch über die Streaming-Dienste radio.de oder TuneIn Radio, die im Prinzip bereits das bieten, was auch der Radioplayer Deutschland verspricht. Mehr noch, auf TuneIn haben die Nutzer die Auswahl zwischen mehr als 50.000 Radiosendern aus der ganzen Welt. Auf radio.de werden über 10.000 nationale und internationale Sender gebündelt, darunter auch Podcasts und kleine Webradios, die von Privatpersonen betrieben werden. Und beide Webseiten und auch ihre Apps scheinen bei den Nutzern beliebt zu sein. Das zeigt sich zum Beispiel an der Platzierung im iTunes Store. Die App von radio.de belegt in den gesamten Downloadcharts Platz 78, in der Kategorie Musik sogar Platz zehn. Die erste App eines Senders befindet sich auf Platz 25 (Antenne Bayern), wirklich regelmäßig erscheinen die Sender-Apps ab Platz 60 (Stand: 05.11.2014).

Ist der Radioplayer Deutschland also womöglich etwa spät dran? Eigentlich ja, und das ist den Betreibern, also den größten deutschen privaten Sendern wie FFH, Antenne Bayern oder auch RTL Radio, durchaus bewusst. Warum dann also trotzdem dieses Projekt? Zum einen sollen so deutsche Radiosender einfacher gefunden werden. Zum anderen sollen die Werbeeinnahmen nicht mehr wie bisher bei den Streamingportalen landen, sondern bei den Sendern selbst. Und nicht zuletzt will man natürlich die Möglichkeiten nutzen, die das Netz für das Radio bietet, nämlich praktisch überall empfangen werden zu können.

Autorin: Iris Mohr

Radio: Geht ins Ohr und bleibt im Kopf der Mediaplaner!

mikrophon,tonstudio

„Radio. Geht ins Ohr. Bleibt im Kopf.“ Dieser Claim fällt vielen Menschen sofort ein, wenn sie nach originellen Radiospots gefragt werden. Er gehört zu den Spots der Radiozentrale, eine Plattform der privaten und öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland, die im Jahr 2007 die Imagekampagne pro Radio ins Leben rief. Das Ziel der Kampagne ist es, die Möglichkeiten, die Radiowerbung bietet, aufzuzeigen – und zwar mit Spots, die mit Witz kleine alltägliche Geschichten erzählen und dem Hörer tatsächlich im Gedächtnis bleiben. Nicht umsonst wurden sowohl die Kampagne als auch einzelne Spots, die übrigens aus dem Hause Grabarz & Partner stammen, bereits mehrfach ausge­zeichnet.

Dass mit Radio immer die Richtigen erreicht werden können, davon sind auch die Unternehmen nach wie vor überzeugt. Nicht alle klassischen Medien scheinen vom unbestreitbaren Boom der Online-Werbung betroffen zu sein und müssen signifikant Marktanteile abgeben. Zumindest das Radio (noch) nicht, allen Unkenrufen zum Trotz. Im Jahr 2013 lag nämlich die Zahl der Bruttowerbeumsätze im gesamten Radiomarkt bei 1,54 Milliarden Euro. Und auch die ersten vier Monate diesen Jahres zeigen laut Statista.de mit 346 Mio. Euro eine recht konstante Entwicklung in diese Richtung. Für den privaten Rundfunk wird ein Plus von 1,1 % prognostiziert. Aktuell hohe Steigerungsraten sind vor allem in der Auto­mobilindustrie und bei den Zulieferern zu verzeichnen.

Radio bleibt also im Kopf der Mediaplaner. Vielleicht auch, weil der Tausender-Kontakt-Preis für einen Radiospot zum Beispiel nach Angaben der RMS, einem der größten Vermarkter, in der Ziel­gruppe der 14-49-Jährigen um das knapp 6-fache niedriger ist als beim TV (TKP Radio = 3,91 Euro zu TKP TV 23,– Euro).

Aber was kostet eigentlich ein Radiospot? Der finanzielle Aufwand für einen Radiospot ist neben den reinen Produktionskosten im Wesentlichen von drei Faktoren abhängig. Einmal vom Spotpreis pro Sekunde des jeweiligen Radiosenders, bei dem man werben will. Die Preise können hier zwischen zwei und über hundert Euro pro Werbesekunde liegen. Zweitens muss man sich darauf basierend überlegen, wie lang der Spot sein soll. Üblich sind zwischen 15 und 30 Sekunden. Und Drittens ist natürlich wichtig, um welche Uhrzeit der Radiospot beim ausgewählten Sender läuft. In der Prime-Time (8 bis 9 Uhr) ist die Werbesekunde deutlich teurer als nach 18 Uhr.

Und was für Werbeformate bietet das Radio? Neben dem klassischen Spot, der gemeinsam im Werbeblock mit anderen gesendet wird, gibt es unter anderem den so genannten Tandem-Spot. Das heißt, innerhalb eines Werbeblocks schaltet man einen Hauptspot und anschließend einen kürzeren Reminder, der an die Werbeaussagen des Hauptspots erinnert und z.B. noch einmal auf die Webseite aufmerksam macht. Eine andere Variante ist der Single-Spot, der nicht im Werbeblock, sondern alleinstehend im laufenden Programm platziert wird. Das ist jedoch meist teurer (zwischen 25 und 50% je nach Sender). Und, um nur einige Grundformen zu nennen, darüber hinaus gibt es auch den Teaser-Spot, bei dem ein kurze Werbeaussage (5-10 Sekunden) auf den Hauptspot innerhalb eines Werbeblocks hinweisen soll. Also der Gegenpart zum Tandem.

Übrigens: Die nächsten „Geht ins Ohr“-Spots laufen bundesweit am 21. Januar 2015. Wer die preisgekrönte Kampagne nachhören will, findet hier mehr: www.radiozentrale.de/aktuell/kampagne-pro-radio/cd-kampagne/. Dort kann man sich über 60 „Kopfkinos“ per CD für rund sechs Euro bestellen.

Autor: Michael Scheidel ; Bildnachweis: Fotolia (bilderstoeckchen)