Zum ersten Mal vorm Mikrofon? Sechs Tipps für ein erfolgreiches Interview

MikrofonDas Interview ist einer der wichtigsten Bausteine für die Produktion eines Radio-Beitrags. Nur mit sauberen O-Tönen aus einem Face-to-Face-Interview kann im Anschluss auch ein sendefähiger Beitrag erstellt werden. Interviewpartner, die zum ersten Mal vor dem Mikrofon sitzen, haben oft viele Fragen: Wie läuft das eigentlich genau ab? Wie kann ich mich vorbereiten? Und was ist, wenn ich eine Frage nicht beantworten kann?

Zunächst einmal: Keine Sorge! Für einen PR-Beitrag zum Beispiel erhalten Sie in der Regel die Fragen schon vor dem Interview und können sich bereits überlegen, wie Ihre Antworten aussehen könnten. Wenn es Fragen gibt, die zum Beispiel nicht in Ihr Fachgebiet fallen, dann besprechen Sie das mit dem zuständigen Redakteur. Ist es nicht möglich, die Interviewfragen schon im Vorfeld zu bekommen, fragen Sie, in welche Richtung das Interview gehen soll, damit Sie sich zumindest ein paar Stichpunkte aufschreiben können. Etwas Nervosität vor dem Interview ist verständlich, aber absolut nicht nötig. Wer ein paar einfache Tricks und Tipps beherzigt, wird innerhalb kurzer Zeit zu einem echten Interviewprofi!

1. Fassen Sie sich kurz!
Berücksichtigen Sie, dass ein gebauter Beitrag maximal 1´40 lang ist. Ein zehnminütiger Monolog ist deshalb wenig sinnvoll. Konzentrieren Sie sich auf Ihre wichtigsten Kernbotschaften. Und: Halten Sie auch Ihre Sätze eher kurz. Schachtelsätze funktionieren im Radio nicht.

2. Machen Sie sich zu Ihren Antworten einige Notizen – aber formulieren Sie keinen fertigen Text!
Ein abgelesener Text hört sich auch abgelesen an. Formulieren Sie deshalb Ihre Antworten nicht aus, sondern machen sich besser nur kurze Stichpunkte. Versuchen Sie, zu erklären und nicht vorzutragen.

3. Achten Sie ein wenig auf Ihre Sprechgeschwindigkeit!
Viele neigen dazu, bei Nervosität sehr schnell zu sprechen. Die Folge ist, dass man sich schnell verspricht, verhaspelt und der Hörer kann nur schwer dem Gesagten folgen.

4. Üben Sie vorher mit einem Kollegen
Gehen sie das das Interview einfach ein bis zwei Mal durch. Das gibt eine gewisse Routine, außerdem klingen Antworten dann meistens flüssiger.

5.Denken Sie an die Hörer!
Denken Sie daran, wen Sie erreichen wollen. In der Regel handelt es sich nicht um ein  Fachpublikum, sondern um die Verbraucher. Sprich: Benutzen Sie wenig Fachvokabular und erklären Sie Fachbegriffe wenn nötig.

6. Tief durchatmen!
Versprecher sind nicht dramatisch. Kurz durchatmen, neu ansetzen. Wenn Sie sich ganz verheddern sollten, fangen Sie den Satz einfach noch einmal an.

Autor: Iris Mohr
Foto: James Steidl (Fotolia)

Was ist eigentlich Hörfunk-PR?

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit !
„Und, was machst Du so beruflich?“ „Ich arbeite in einer Radio-PR-Agentur.“ „Ach, ihr macht also die Werbung im Radio?“ „Nee.“

So oder ähnlich läuft es recht häufig, wenn mich jemand nach meinem Job fragt. Dabei wissen die meisten, wie die Arbeit einer „klassischen“ PR-Agentur aussieht. Aber PR im Hörfunk? Darunter können sich viele erst einmal nichts vorstellen.

Grundsätzlich versteht man unter Hörfunk-PR die Platzierung von redaktionellen Inhalten im Radio. So weit, so gut. Aber was sind denn redaktionelle Inhalte? Interviews zum Beispiel, ausgewählte O-Töne, der klassische Radio-Beitrag, kurze Meldungen oder auch Kollegengespräche. Platzierung bedeutet ganz einfach, dass das Material den Radio-Journalisten und Redakteuren zur Ausstrahlung Verfügung gestellt wird – kostenlos natürlich! Stimmt das Thema, das Timing und das Format, kann der Sender den Beitrag, den O-Ton oder das Interview für sein Programm verwenden. Wichtig ist dabei ein informativer Mehrwert für die Hörer. Denn im Gegensatz zu einem Radio-Werbespot, läuft der PR-Beitrag im redaktionellen Teil einer Sendung und nicht im Werbeblock vor den Nachrichten.

Fast jedes Unternehmen, jede Institution hat Themen, die man radiogerecht aufarbeiten kann – unabhängig von der Größe der Firma. Schon mit einem vergleichsweise kleinen Budget, kann man mittels Hörfunk-PR eine große Hörerschaft erreichen. Wichtig ist eine Agentur, die sich mit dem Thema PR im Radio auskennt, die das Unternehmen bei der Themenauswahl unterstützt und weiß, welches Format im Einzelfall am besten geeignet ist.

Der entscheidende Faktor für diese Art der PR ist aber die Nutzung des Mediums Radio. Schon seit Jahren bleiben die Hörerzahlen der deutschen Sender auf einem konstant hohen Niveau. Die media-Analyse aus dem Jahr 2013 zeigte: 58 Millionen Menschen hören hierzulande werktags Radio und zwar durchschnittlich mehr als vier Stunden. Die Zahlen zeigen uns, dass Radio neben TV das meistgenutzte Medium ist und somit ein wichtiger Kommunikationskanal für Unternehmen – und natürlich die Basis für unsere Arbeit.

Autor: Iris Mohr
Foto: DOC RABE Media; – Fotolia

SoundFacts: Worüber reden wir hier?

Blog ab!Vorweg. Wir sind ein Team von PR-Beratern, die sich auf Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Radio spezialisiert und seit über 30 Jahren mit dem Rundfunk zu tun haben. Wir wollen in diesem Blog Kommunikationsexperten und PR-Neulingen eine Plattform bieten, sich über das Thema „PR im Radio“ zu informieren und auszutauschen. Einfache Begriffe erklären und erläutern, welche Facetten der Hörfunk aus der Sicht eines PR-lers bieten kann.

Darüber hinaus liegt uns aber auch die Zukunft des Radios am Herzen. Zwar ist die Radionutzung in den letzten Jahren konstant geblieben. Das weist die aktuellen Media-Analyse 2013 aus. Vier von fünf Deutschen schalten täglich das Radio ein und haben mehr als vier Stunden pro Tag ein offenes Ohr – insgesamt sind werktäglich mehr 58 Millionen Deutsche „on air“. Und auch das Internet, das lange Zeit als großer Konkurrent des Radios galt, konnte ihm scheinbar nichts anhaben. Vielleicht auch, weil Audio-Inhalte z.B. als Podcast auf Smartphones auf dem Vormarsch sind.

Aber haben es die Programmmacher, für die diese Zahlen Balsam auf ihre Radioseelen sind, es tatsächlich verstanden, alle digitalen Wege mit dem über 90 Jahre alten Radio in Deutschland gut zu vernetzen und dem Hörer der Zukunft zugänglich zu machen? Leidet das Radio wirklich nicht unter der Digitalisierung? Reichen ein Facebook- und Twitter-Kanal aus, um die Hörer an „ihren“ Sender, der seine Gemeinde mit News und bester Musik versorgt, zu binden? Wie lange werden Hörer das gute alte Koffer- oder Küchenradio noch einschalten oder ist diese Form des Medienkonsums nicht sowieso elektromüllverdächtig? Was wird  das vernetzte Auto fürs Radio bedeuten? Werden wir auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause überhaupt noch Radio hören oder flackern bald nur noch YouTube-Clips auf den  Bordcomuptern und entbrennt damit bald ein neuer Kampf um Werbekunden?

Spannende Fragen und Erfahrungen, über die es sich zu diskutieren lohnt? Wir denken ja, denn wir leben vom und mit dem Radio!

Autor: Michael Scheidel
Foto: Francesco Faranna (Fotolia)