Das Interview ist einer der wichtigsten Bausteine für die Produktion eines Radio-Beitrags. Nur mit sauberen O-Tönen aus einem Face-to-Face-Interview kann im Anschluss auch ein sendefähiger Beitrag erstellt werden. Interviewpartner, die zum ersten Mal vor dem Mikrofon sitzen, haben oft viele Fragen: Wie läuft das eigentlich genau ab? Wie kann ich mich vorbereiten? Und was ist, wenn ich eine Frage nicht beantworten kann?
Zunächst einmal: Keine Sorge! Für einen PR-Beitrag zum Beispiel erhalten Sie in der Regel die Fragen schon vor dem Interview und können sich bereits überlegen, wie Ihre Antworten aussehen könnten. Wenn es Fragen gibt, die zum Beispiel nicht in Ihr Fachgebiet fallen, dann besprechen Sie das mit dem zuständigen Redakteur. Ist es nicht möglich, die Interviewfragen schon im Vorfeld zu bekommen, fragen Sie, in welche Richtung das Interview gehen soll, damit Sie sich zumindest ein paar Stichpunkte aufschreiben können. Etwas Nervosität vor dem Interview ist verständlich, aber absolut nicht nötig. Wer ein paar einfache Tricks und Tipps beherzigt, wird innerhalb kurzer Zeit zu einem echten Interviewprofi!
1. Fassen Sie sich kurz!
Berücksichtigen Sie, dass ein gebauter Beitrag maximal 1´40 lang ist. Ein zehnminütiger Monolog ist deshalb wenig sinnvoll. Konzentrieren Sie sich auf Ihre wichtigsten Kernbotschaften. Und: Halten Sie auch Ihre Sätze eher kurz. Schachtelsätze funktionieren im Radio nicht.
2. Machen Sie sich zu Ihren Antworten einige Notizen – aber formulieren Sie keinen fertigen Text!
Ein abgelesener Text hört sich auch abgelesen an. Formulieren Sie deshalb Ihre Antworten nicht aus, sondern machen sich besser nur kurze Stichpunkte. Versuchen Sie, zu erklären und nicht vorzutragen.
3. Achten Sie ein wenig auf Ihre Sprechgeschwindigkeit!
Viele neigen dazu, bei Nervosität sehr schnell zu sprechen. Die Folge ist, dass man sich schnell verspricht, verhaspelt und der Hörer kann nur schwer dem Gesagten folgen.
4. Üben Sie vorher mit einem Kollegen
Gehen sie das das Interview einfach ein bis zwei Mal durch. Das gibt eine gewisse Routine, außerdem klingen Antworten dann meistens flüssiger.
5.Denken Sie an die Hörer!
Denken Sie daran, wen Sie erreichen wollen. In der Regel handelt es sich nicht um ein Fachpublikum, sondern um die Verbraucher. Sprich: Benutzen Sie wenig Fachvokabular und erklären Sie Fachbegriffe wenn nötig.
6. Tief durchatmen!
Versprecher sind nicht dramatisch. Kurz durchatmen, neu ansetzen. Wenn Sie sich ganz verheddern sollten, fangen Sie den Satz einfach noch einmal an.
Autor: Iris Mohr
Foto: James Steidl (Fotolia)