Einfach das eigene Radioprogramm selbst zusammenstellen, Themen, die einen wirklich interessieren und dann das Ganze unterwegs oder beim Sport anhören – genau das bieten Podcasts. Radio to go, sozusagen.
Aber was ist ein Podcast überhaupt? Der Begriff setzt sich zusammen aus dem englischen Broadcast, was so viel wie Sendung oder Verbreitung bedeutet, und aus iPod, was inzwischen als Synonym für jegliche Art von mp3-Player verstanden wird. Als Podcasting bezeichnet man das Bereitstellen von Audiodateien im Internet. Der Podcast selbst ist eine Reihe von einzelnen hörbaren Episoden, meist zu einem bestimmten Themenbereich, die in der Regel heruntergeladen und zu einem späteren Zeitpunkt angehört werden. Dazu nutzen die Hörer meist einen sogenannten Podcatcher, ein Programm, mit dem Podcasts abonniert werden können (berühmtestes Beispiel: iTunes) und der Nutzer beim Erscheinen neuer Episoden direkt benachrichtigt wird. Inzwischen stehen aber die meisten Podcasts auch als Stream zur Verfügung, sodass sie sofort online abgespielt und angehört werden können.
Die ersten Podcasts entstanden Anfang der 2000er Jahre, hauptsächlich von privaten Podcastern. Wer sich heute bei iTunes umsieht, findet auch zahlreiche professionelle Anbieter. Inzwischen bieten auch fast alle Radiosender bestimmte Themensendungen, Interviews oder Beiträge zum Nachhören als Podcast an. Und: Sogar die Kanzlerin podcastet, und zwar nicht nur im Audio- sondern auch im Video-Format (Vodcast) unter dem Titel „Angela Merkel – Die Kanzlerin direkt“.
Ein besonderer Vorteil von Podcasts ist, dass sie genau auf ihr Einsatzgebiet, genau auf ihre Zielgruppe zugeschnitten sind. Das heißt, dass beispielsweise Podcasts zum Thema Gesundheit auch vornehmlich von Nutzern gehört werden, die sich für diesen Themenbereich im Besonderen interessieren. Und wer sich die Arbeit der Bundesregierung noch einmal erklären lassen will, hört sich den Podcast der Kanzlerin an. Streuverluste, wie man sie sonst aus dem Radio kennt, treten demnach kaum auf.
So vielfältig wie die Themengebiete sind auch die Einsatzbereiche von Podcasts – zum Beispiel auch als PR-Instrument. Viele Unternehmen machen sich die Vorteile von Podcasts bereits zunutze. Grundsätzlich sind hier zwei Varianten möglich: Das Unternehmen, der Verband oder die Institution nutzt Podcasts als Mittel zur internen Kommunikation. So können Informationen zu Neuerungen, aktuellen Veranstaltungen oder bevorstehenden Projekten den Mitarbeitern direkt zur Verfügung gestellt werden. Als zweite Variante wendet sich das Unternehmen unmittelbar an den Kunden, sprich den Endverbraucher. Ob wöchentlich im Ratgeberstil, mehrmals im Jahr mit aktuellen Infos zu Produktneuheiten, zu saisonalen Veranstaltungen oder Aktionen – Themen mit Servicecharakter und einem Verbrauchernutzen sind als Podcast sehr gut geeignet. Wichtig ist, die Beiträge dann nicht einfach auf der firmeneigenen Homepage zu „parken“, sondern Podcatcher wie iTunes oder die Verbreitung über Podcast-Portale wie zum Beispiel www.podcast-office.de zu nutzen. Richtig aufbereitet und angewandt kann der Podcast also ein effizientes PR-Instrument sein.
Autorin: Iris Mohr